Ammerfeld, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Antwort auf die Rundfrage 1908

Institut für Volkskunde der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Beschreibung

Einwohnerzahl im Jahr 1900: 297 (289 kath., 8 ev.), kath. Schule

Der Lehrer Friedrich Schropp schildert in seinem knappen Antwortschreiben folgende Bräuche oder Feste im Jahreslauf: Wendelinstag (20.10. Weihen des "Wendelinibrotes"), Allerseelen ("Spitzeln": die Schulkinder gehen von Haus zu Haus und bekommen eine kleine Gabe), Tag der unschuldigen Kinder (die Knaben gehen zum "Fetzeln": sie gehen von Haus zu Haus, schlagen die weiblichen Personen im Haus mit einer Rute auf die Füße und bekommen dafür ein kleines Geldgeschenk), Fronleichnam (ein Blumenkränzchen wird in die Kirche und zur Prozession mitgebracht, dieses wird zum Schutz vor Viehkrankheiten im Stall aufgehängt). Er beschreibt feierliche Hochzeiten, wobei er insbesondere auf den Brautführer eingeht, welcher eine seidene Schärpe und einen Degen trägt. Er erwähnt, dass am Sonntag nach der Hochzeit das Brautpaar zu den Eltern des Bräutigams oder der Braut zum Essen der "Glückssuppe" geht. Ein Spruch am Haus eines Schneiders schließt den Bericht ab.

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F

Literatur

Willi, Gerhard (Hg.): Alltag und Brauch in Bayerisch-Schwaben. Die schwäbischen Antworten auf die Umfrage des Bayerischen Vereins für Volkskunst und Volkskunde in München von 1908/09. Augsburg 1999.